Gemeinsam Zusammenarbeit regeln
Konflikte im Team lösen
Transformation ist allgegenwärtig und permanent. Damit sind Konflikte im Team vorprogrammiert.
Es stellt sich nun folgende Frage: Was können wir im Team tun, damit Konflikte wertschätzend und konstruktiv gelöst werden können?
In dieser Ausgabe stelle ich dir 2 Tools aus unserer Toolbox vor, mit denen ihr Konflikte im Team lösen könnt. Das 1. Tool knüpft übrigens direkt an unseren letzten Newsetter an.
Viel Freude beim Lesen und viel Erfolg für dein Team.
Grundvoraussetzung für optoimale Teamarbeit
Psychologische Sicherheit
In Studien wurde nachgewiesen, dass das Fundament erfolgreicher Teamarbeit vertrauensvolles Arbeiten in einem Umfeld ist, das von psychologische Sicherheit geprägt ist (s. Amy Edmondson, usw….).
Wenn Teams offen und ehrlich miteinander umgehen und niemand Angst haben muss, verurteilt oder zurechtgewiesen zu werden, wenn er vielleicht eine kritische Frage stellt oder einen anderen Standpunkt zu einer Sache hat, entsteht ein Arbeitsumfeld, in dem alle ihre beste Leistung abrufen können. Psychologische Sicherheit, so stellte sich dabei heraus, war der wichtigste Faktor für den Erfolg von Teams im Unternehmen (Aristoteles-Studie von Google).
Die größte Gefahr in der Teamarbeit bergen Stresssituationen, die in einem Change oder einer Transformation aufkommen. Hier können Führungskräfte oder Teammitglieder manchmal dem Druck nicht standhalten und werfen alle guten Vorsätze über Bord, wertschätzend miteinander umzugehen.
Mit den zwei richtigen Tools für deinen Handwerkskoffer, die wir dir folgend vorstellen, lässt sich diese Gefahr allerdings entschärfen.
Leitfaden
Gewaltfreies und wertschätzendes Bitten
Eine Beispiel-Situation
Dein Kollege hat eine Aufgabe nicht erledigt, obwohl er es bis gestern tun wollte. Jetzt könntest du ihm folgendes sagen: „Du hast schon wieder die Aufgabe XY nicht erledigt. Immer muss ich darauf warten.“
In dieser Aussage steckt ein Angriff oder zumindest Vorwurf. Daraus resultierend, zieht sich dein Kollege entweder zurück oder geht in den Angriffsmodus. Je nachdem, welcher Typologie er zuzuordnen ist. (siehe: DISG , Insights,…).
Mit den 4 Stufen des gewaltfreien oder wertschätzenden Bittens schaffst du es, dich klar auszudrücken und deine Wünsche/Bitte stringent und dabei wertschätzend zu artikulieren.
4-Stufen-Gerüst
1. Beobachtung: Die Handlung, die wir beobachten und die unser Wohlergehen beeinflusst (wertungsfrei und in der Sache präzise beschreibend)
2. Gefühl (als ich-Botschaft): Wie wir uns in Bezug auf das fühlen, was wir beobachten.
3. Bedürfnis: Die Ziele, Werte und Wünsche, die hinter unserem Gefühl stehen.
4. Bitte: Die konkrete Handlung, die wir uns vom anderen wünschen, damit sich unsere Lebensqualität verbessert.
Und hier die Umsetzung am o.g. Beispiel:
1. Beobachtung: „Gerd, bis gestern wolltest du uns das Script zusenden. Das ist bisher nicht passiert.“
2. Gefühl: „Ich bin jetzt echt sauer, denn ich kann dadurch nicht weiterarbeiten.“
3. Bedürfnis: „Wichtig ist mir, dass ich bei unserem Arbeitsaufkommen die Zeit effektiv nutzen kann.“
4. Bitte: „Kannst du (bitte) zukünftig die Deadlines einhalten, wenn wir uns welche gesetzt haben?“
Von allen abgesegnet
Teamvertrag oder Teamregeln
Nutzen der Teamregeln
- Vermeidung von Missverständnissen
- Gemeinsame Kommunikations- und Verhaltensregeln
- Erhöhung der so wichtigen psychologischen Sicherheit
- Zunahme des gegenseitigen Vertrauens
- Sicherung des fairen und wertschätzenden Umgangs in konfliktären Situationen
Diese zwei zentralen Fragen solltet ihr euch im Team zur Erstellung der Regeln stellen:
- An welche Regeln und Verhaltensweisen genau wollen wir uns in unserem Team halten?
Bevorzugen wir als Individuen bestimmte Vorgehensweisen bei der Arbeit?
Nutzt dazu gerne die folgende Grafik. Damit könnt ihr leicht und schnell eure Vereinbarung entwerfen.
Sind die Wünsche/Regeln festgehalten, so sollte jeder individuell befragt werden, damit er durch „ja“ oder Kopfnicken sein Commitment dazu gibt. Die Frage könnte folgendermaßen lauten. „Sind die Regeln so okay für dich, sodass du sie einhalten willst?“
Sollte einer nicht im Boot sein, so hat sich folgende Frage am Ende als zielführend herausgestellt: „Kannst du denn diese Vereinbarung mit tragen?“ In der Regeln kommt jetzt ein „Ja“.
Falls ihr vorab oder in der Umsetzungsphase fragen habt, kontaktiert mich gerne jederzeit.