Motivation, Leistung und gute Zusammenarbeit
Emotionale Führung
In Linie und lateral
Führung ist mehr als Entscheidungen treffen und Prozesse steuern. Gerade emotionale Führung spielt eine entscheidende Rolle, um Motivation, Leistung und Zusammenarbeit zu verbessern.
Doch wie gelingt es, positive Emotionen gezielt einzusetzen – sowohl als disziplinarische Führungskraft als auch in lateraler Führung? Die Antwort liefert eine spannende Studie, die zeigt, wie emotionale Führung direkt die Arbeitsleistung beeinflusst.
Liebe Grüße,
dein Volker
Emotionale, laterale Führung
Ohne Macht, aber mit Einfluss
Emotionale (laterale) Führung bedeutet, bewusst mit den eigenen Emotionen zu arbeiten und gezielt positive Impulse zu setzen.
Studien zeigen: Wenn (laterale) Führungskräfte mit Optimismus, Begeisterung und Wertschätzung agieren, …
… steigert das die Motivation der Mitarbeitenden,
… verbessert es die Zusammenarbeit und
… erhöht es letztendlich die Arbeitsleistung.
Besonders spannend: Positive Emotionen wirken wie ein Verstärker. Menschen, die generell empfänglich für positive Stimmungen sind, profitieren besonders von emotionaler Führung.
Ein Beispiel aus meiner Tätigkeit als Fieldcoach
Vor 3 Wochen coachte ich einen Medical Science Liaison (MSL), der in einem interdisziplinären Projekt vor einer klassischen lateralen Führungssituation stand. Er hatte keine disziplinarische Weisungsbefugnis, musste aber trotzdem Experten aus verschiedenen Bereichen für ein Projekt begeistern. Hier zeigte sich, dass rationale Argumente allein längst nicht reichen.
Wie konnte dieser MSL emotionale Führung hier gezielt nutzen?
Indem er Begeisterung für das Thema ausstrahlte, echtes Interesse an den Anliegen der Kollegen zeigte und eine Atmosphäre schaffte, in der sich alle wertgeschätzt fühlten. Dieser emotionale Rahmen beeinflusste, wie sehr andere bereit waren, sich einzubringen und Verantwortung zu übernehmen. Und: er war richtig erfolgreich.
Emotionale Führung in der Linie
Der Multiplikator-Effekt
Auch in der klassischen Linienführung spielt emotionale Führung eine tragende Rolle. Eine Teamleiterin, die durch Lob, Interesse an den Ideen der Mitarbeitenden oder eine optimistische Grundhaltung gezielt positive Signale setzt, schafft eine Kultur, in der sich Mitarbeitende mehr engagieren.
Das steigert nicht nur die Stimmung, sondern auch nachweislich die Leistung im Team.
Emotionen aktiv nutzen
Praxis-Tipps
Selbstreflexion
Frage dich: Welche Emotionen transportiere ich in meiner Führungsrolle? Welche Reaktionen löse ich damit aus?
Positive Verstärkung
Bewusst Begeisterung und Wertschätzung zeigen – ein ehrliches „Danke“ kann oft mehr bewirken als eine ausführliche Analyse.
Emotionale Signale bewusst steuern
Der eigene Ausdruck – von Körpersprache bis hin zu Worten – beeinflusst, wie andere sich fühlen und reagieren.
Reflexion
Fragen an dich
- Welche Emotionen erzeugst du aktuell in deinem Team oder bei deinen Kollegen
- Was könntest du konkret tun, um deine emotionale Führung bewusster einzusetzen
- Welche positiven Führungserfahrungen hast du selbst gemacht – und wie kannst du sie in deinem Alltag nutzen?
Call-to-Action
Probiere es direkt aus
- Starte das nächste Meeting bewusst mit einer positiven Grundhaltung.
Wie wirkt sich das auf die Atmosphäre aus?
- Positives Feedback gezielt einsetzen
In der kommenden Woche mindestens einem Kollegen oder Teammitglied echtes, spezifisches Lob geben.
- Mini-Experiment
Drei Emotionen notieren, die du in deiner (lateralen) Führung stärker zeigen willst – und sie gezielt in Gesprächen einsetzen.
Die Erkenntnisse dieses Infoletters basieren auf der Studie: Wan, J., Pan, K. T., Peng, Y., & Meng, L. (2022). The influence of emotional leadership on subordinates’ work performance: The mediating role of positive emotions and the moderating role of positive emotional susceptibility. Frontiers in Psychology, 13, 917287.
Wir wünschen dir viel Freude und gutes Gelingen bei der Umsetzung im Alltag. Falls du noch Fragen hast, melde dich gerne bei uns.
Dein Team von Semper Avanti